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Augenprüfung und Sehschärfe

Objektive Augenprüfung

Ein automatisches Prüfgerät (Autorefraktometer) sendet Infrarotstrahlen an verschiedenen Positionen in das Auge, die von der Netzhaut reflektiert werden. Aus den Winkeln unter denen die Strahlen das Auge wieder verlassen, wird die Glasstärke berechnet. Aus mehreren Messungen wird ein Mittelwert gebildet, wobei das System in gewissen Grenzen berücksichtigt, ob Messungen (z.B. durch Augenbewegungen) nicht im zentralen Teil des Auges vorgenommen wurden. Daraus folgt, dass die Ergebnisse nie ganz exakt sind. Sie dienen als Grundlage zur späteren subjektiven Gläserbestimmung.

Messergebnisse

Ist die erste Zahl ('Sphäre') der ermittelten Glasstärke negativ, so ist die Fähigkeit des Auges eingeschränkt, weit entfernte Objekte deutlich zu sehen. Geringe Pluswerte kann man als junger Mensch ausgleichen, später führt diese Anstrengung zu Kopfschmerzen und ebenfalls zu geringerer Sehleistung. Steht nach dem ersten Wert noch ein weiterer ('Zylinder'), kann diesen das Auge in keiner Entfernung kompensieren, es bedeutet in jedem Fall einen Sehleistungsverlust.

Sehschärfe

Eine Sehschärfe von 100% (oder 1,0) liegt dann vor, wenn zwei Punkte unter einem Winkel von einer Bogenminute (etwa 1mm Abstand auf 3,5m) noch getrennt gesehen werden (deshalb kann die Sehleistung auch über 1,0 liegen). Die Sehleistung mit beiden Augen gleichzeitig liegt normalerweise ca. 20% über der Sehleistung eines einzelnen Auges.

Zum Vergleich: Ein Führerscheinsehtest für PKW ist bestanden, wenn jedes Auge mindestens 70% Sehleistung erreicht.

Subjektive Gläserbestimmung

Zur genauen Festlegung der Glaswerte (oder auch der Kontaktlinsenstärken) ist unbedingt noch eine 'Augenprüfung mit Befragung' notwendig. Bei dieser Prüfung werden die Ungenauigkeiten der objektiven Bestimmung ausgeglichen und die Glasstärken dem Verwendungszweck angepasst. Dafür werden das Zusammenspiel beider Augen und die Verträglichkeit der Glaswerte geprüft, sowie Arbeitsabstände berücksichtigt.

objektive Brillenglasstärken und Hornhautradien zur Kontaktlinsenanpassung